American Express hat zwar nicht so viele Karten im Umlauf wie die Konkurrenz, die Umsätze mit der Amex sind aber viel höher.

Gewerbetreibende und Freiberufler sind daher gut beraten, auch American-Express-Kreditkarten von ihren Kunden anzunehmen.

American Express in der Masse angekommen

Früher galt die Amex-Karte als elitär. Heute wird die American Express aber nicht mehr vornehmlich an Hochverdiener ausgegeben. Auch Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen können die Karte nutzen.

Damit hat sich auch das Einsatzgebiet der American-Express-Kreditkarte gewandelt. Sie wird nicht nur zum Erwerb von Luxusgütern genutzt. Auch Alltagsgegenstände werden immer öfter mit der Amex bezahlt.

Weniger Karten, aber höhere Umsätze

Es gibt zwar viel weniger Menschen, die eine American-Express-Karte besitzen als Menschen, die eine Visa-Karte oder Mastercard haben. Mit der American Express wird aber pro Karte um ein Vielfaches mehr ausgegeben, als mit den Kreditkarten der beiden Konkurrenz-Unternehmen.

Kreditkartenfirma Aktive Karten Getätigte Zahlungen im Jahr
Visa 3143 Millionen 5321 Milliarden Euro
Mastercard 1669 Millionen 2984 Milliarden Euro
American Express 110 Millionen 870 Milliarden Euro
Quelle: Annual Report, Visa, 2017, S. 28.
Kredit-
Karten
Aktive
Karten
Getätigte
Zahlungen
im Jahr
Visa 3143 Millionen € 5321 Milliarden
Mastercard 1669 Millionen € 2984 Milliarden
American Express 110 Millionen € 870 Milliarden
Quelle: Annual Report, Visa, 2017, S. 28.

Ein Grund für die höheren Transaktionsvolumen bei der Amex-Karte sind die traditionell besser verdienenden Amex-Karteninhaber im Vergleich zu den Visa- und Mastercard-Kunden. Wer eine American-Express-Karte besitzt, hat also in der Regel ein höheres Einkommen zum Ausgeben zur Verfügung, was die Anschaffung teurerer Artikel sowie häufigeres Einkaufen ermöglicht.

Ein weiterer Grund für die höheren Umsätze mit Amex-Karten sind die starken Umsatzsteigerungs-Anreize. American Express ermöglicht zum Beispiel das Punktesammeln mit der sogenannten Blue Card, der Payback-Karte (zweifache Sammlung von Payback-Punkten), Sixt- und BMW-Karte (plus 1 % Tank-Gutschrift). Außerdem ist American Express dafür bekannt, bestimmte Exklusiv-Karten nur auf Einladung zu vergeben, wenn Kunden über Jahre hohe Kartenumsätze mit einer American-Express-Karte getätigt haben.

So akzeptiert man American Express

Um Kunden zu ermöglichen, mit einer American Express zu zahlen, benötigt man als Händler oder Freiberufler entweder einen Kreditkartenakzeptanz-Vertrag mit American Express oder man arbeitet mit einem Zahlungsvermittler zusammen.

American Express als direkter Partner

Die Kreditkartenfirma American Express ist selbst auch als Acquirer tätig. Händler können daher den Kreditkartenakzeptanz-Vertrag direkt mit American Express schließen. Die Gebühren bei Amex sind branchen- und volumenabhängig. Normalerweise liegen sie bei einem Vertrag mit Amex oberhalb von 3 % des Transaktionsbetrages.

Kleinen und mittelständischen Händlern, die zu keiner Kette gehören, bietet Amex besondere Konditionen an. Nach Informationen des Magazins Wirtschaftswoche kann die Transaktionsgebühr hier auf 1,9 % sinken.

Acquirer als Unterstützer

Es gibt auch zahlreiche andere Acquirer, die zwar selbst keine Akzeptanzverträge für Amex abschließen, aber beim Abschluss solcher Verträge helfen können, sodass man sich nicht direkt an American Express wenden muss.

Der Acquirer terminaldirect bietet zum Beispiel seine Unterstützung an, der Anbieter Wirecard eine Vermittlung und bei Concardis kann man direkt im Concardis-Antragsformular die Option American-Express-Akzeptanz ankreuzen. Die Amex-Gebühren variieren je nach Einzelkonditionen der zwischengeschalteten Unternehmen.

Zahlungsvermittler

Als Alternative zum Weg über die Acquirer, kann man American Express auch durch einen Zahlungsvermittler wie iZettle oder SumUp nutzen. Der Vorteil an dieser Lösung ist, dass man alles inklusive hat. Man muss sich nicht um einzelne Akzeptanz-Verträge mit verschiedenen Firmen kümmern, sondern hat nur einen einzigen Vertrag mit dem Zahlungsvermittler; noch dazu ohne Mindestvertragslaufzeit und ohne Fixkosten.

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Fazit

Zum einen sollte man American Express akzeptieren, damit einem keine Geschäfte mit zahlungskräftigen Kunden entgehen. Zum anderen entwickelt sich die Amex-Karte zu einer Kreditkarte für Normalbürger. Auch Händler, die keine Luxuswaren führen, sollten ihren Kunden daher die Zahlung mit American Express ermöglichen.