Ein EC-Cash-Gerät zu kaufen, ist oftmals günstiger, als ein Kartenterminal zu mieten – selbst bei kurzer Mietdauer.

Inzwischen gibt es in Deutschland einige kostengünstige EC-Geräte, die entweder mit oder ohne Smartphone funktionieren. Die Anmeldung für die Nutzung dieser Kartenleser ist sehr schnell erledigt, und es gibt keine Mindestvertragslaufzeiten oder Grundgebühren. Zu den Anbietern dieser unkomplizierten Kartenzahlungs-Lösungen gehören unter anderem SumUp, myPOS und iZettle.

Es stellt sich also die Frage, in welchen Fällen es einfacher und billiger ist, bei kurzfristiger Nutzung – etwa auf einer Messe oder einem Markt – eines dieser kostengünstigen Terminals zu kaufen, anstatt einen Vertrag zur Kurzeitmiete eines traditionellen EC-Gerätes abzuschließen.

Einmal-Kosten bei EC-Terminals zur Kurzzeitmiete

Für EC-Kartenterminals zur Kurzzeitmiete – oft als Messe- oder Marktterminals beworben – muss man um die 100 € ausgeben. Dafür darf man das Gerät in der Regel vier Wochen lang nutzen. Es sind vor allem kaufmännische Netzbetreiber und Vertriebspartner der traditionellen EC-Terminal-Hersteller, die Geräte für kurze Zeiträume anbieten.

Für einen Mietpreis in Höhe von um die 100 € erhält man zum Beispiel ein Terminal wie das Ingenico Move 3500. Dabei handelt es sich um ein autonomes Kartenlesegerät, das dank eingebauter SIM-Karte und integriertem Drucker völlig unabhängig von weiteren Geräten funktioniert. Da der Kaufpreis des Ingenico Move 3500 um die 400 € liegt, ist ein Mietpreis von 100 € interessant; insbesondere wenn man das Kartenterminal nur einmal, vielleicht zweimal im Jahr benötigt.

Auch Kurzzeitmiete kann viel Papierkram bedeuten

Allerdings ist es nicht mit der Bestellung des Mietgerätes über die Website des Terminal-Verleihers getan. Bevor man ein solches Gerät einsetzen kann, muss man eine Menge Papierkram erledigen.

Zum einen muss man mit seiner Hausbank eine Vereinbarung zur Abwicklung von Zahlungen mit der Girocard (früher EC-Karte) abschließen. Nur so kann die eigene Bank Zahlungen des Girocard-Netzbetreibers auf dem persönlichen Händler-Konto verbuchen. Manche Vertriebsunternehmen bieten auch an, die EC-Zahlungen auf einem Zwischenkonto zu bündeln und dann als täglichen Gesamtposten auf das Geschäftskonto des Händlers zu überweisen. Auf diese Weise spart man sich die Vereinbarung mit der Hausbank zur Abwicklung von EC-Kartenzahlungen.

Wer neben der Girocard (EC-Karte) auch Kreditkarten oder internationale Debitkarten über sein gemietetes Kartenterminal annehmen möchte, muss einen sogenannten Kreditkarten-Akzeptanzvertrag mit einem Acquirer abschließen. Für jede Kreditkarten-Firma muss ein eigener Vertrag geschlossen werden. Der ganze Prozess von der Antragsstellung bis zur endgültigen Vertragsvereinbarung dauert circa zwei Wochen.

Die Zusendung des Mietgerätes erfolgt in der Regel innerhalb weniger Tage. Bedenkt man aber, dass insbesondere die Kreditkartenakzeptanz mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann, sollte man sich frühzeitig um die Organisation eines Mietgerätes kümmern.

Bei diesem mobilen Ingenico-Terminal ist der Drucker integriert. Foto: Fotolia

Gebühren beim Mieten eines Terminals

Je Transaktion – egal ob mit Girocard, internationaler Debitkarte oder Kreditkarte – erhebt das Vertriebsunternehmen eine Gebühr von circa zehn Cent.

Pro Konto-Buchung einer EC-Kartenzahlung werden zusätzliche Gebühren fällig. Die Buchung von Direkteinreichungen bei der Hausbank berechnet diese mit bis zu 15 Cent pro EC-Kartenzahlung. Nutzt man ein Zwischenkonto des Vertriebsunternehmens für die Verbuchung der täglichen EC-Kartenzahlungen, kann man diese Gebühr mitunter auf wenige Cent reduzieren, da man seine Hausbank umgeht.

Verifiziert sich der Kunde bei der EC-Zahlung mit PIN, kommt eine Gebühr in Höhe von 0,25 % des Transaktionsbetrages hinzu, die von der Deutschen Kreditwirtschaft erhoben wird.

Die zusätzlichen Gebühren, die bei Kreditkartenzahlungen fällig werden, variieren zwischen einem und vier Prozent; abhängig vom jeweiligen Acquirer und der jeweiligen Kreditkarte.

Lohnt sich der Geräte-Kauf im Vergleich zur Miete

EC-Cash-Geräte, die man mit einem internetfähigen Smartphone oder Tablet verbindet, kann man bereits für 39 € erwerben, etwa den SumUp Air. Das direkte Konkurrenzprodukt heißt iZettle Reader, dessen regulärer Kaufpreis 79 € beträgt.

Das EC-Cash-Gerät SumUp Air akzeptiert auch kontaktlose Kartenzahlungen. Foto: SumUp

Wer lieber ein Gerät mit eingebauter SIM-Karte nutzen möchte, um von Smartphone oder Tablet unabhängig zu sein, kann zum Beispiel den myPOS Mini nutzen. Preislich liegt dieses Kartenterminal bei 129 €. Noch günstiger ist der Kauf des autonomen SumUp 3G für 129 € Zum Preis einer Kurzzeitmiete kann man also in der Regel bereits ein voll funktionsfähiges mobiles Kartenlesegerät kaufen; allerdings ohne integrierten Drucker.

Wer ein günstiges mobiles Kartenlesegerät mit integriertem Drucker sucht, kann auf den SumUp 3G Terminal mit Bondrucker zurückgreifen, der mit 129 € preislich immer noch wesentlich attraktiver ist, als ein vergleichbares Modell eines klassischen Herstellers wie das Ingenico Move 3500 für circa 400 €.

Gebühren bei Kauf-Geräten mit Komplett-Lösung

Wenn man ein Kartenterminal kauft, muss man sich entscheiden, ob man die Zahlungsabwicklung über die Bank, einen Acquirer, Network-Service-Provider, eine unabhängige Verkaufsorganisation oder einen Zahlungsvermittler laufen lassen will. Mit Ausnahme der Zahlungsvermittler bieten die anderen Anbieter aber in der Regel keine echten Komplett-Pakete an. Stattdessen muss man meistens wie bei der Gerätemiete mit jedem Kreditkartenanbieter einen separaten Akzeptanzvertrag schließen.

Zu den Zahlungsvermittlern gehören zum Beispiel SumUp und iZettle. Bei deren Komplett-Lösungen ist die Akzeptanz mehrerer Debit- und Kreditkarten inklusive; der Papierkram ist also auf ein Minimum reduziert. Der Abschluss einzelner Akzeptanzverträge fällt weg. Man braucht auch keine Vereinbarung über die Verbuchung von EC-Kartenzahlungen mit seiner Hausbank schließen. Das Kartenterminal kann man online bestellen. Die Einrichtung eines Benutzerkontos dauert nur ein paar Minuten. Innerhalb weniger Tage wird das Kartenterminal geliefert und kann dann sofort eingesetzt werden.

Bei SumUp zum Beispiel ist auch die Gebührenhöhe von vornherein klar. Für Zahlungen mit der EC-Karte (Girocard) werden 0,9 % vom Transaktionsbetrag verlangt; bei Kreditkartenzahlungen werden 1,9 % erhoben.

Auch das Unternehmen myPOS ist ein Zahlungsvermittler. Hier sind die Gebühren allerdings nicht so klar. Der Anbieter nennt nur einen unverbindlichen Orientierungswert in Höhe von 1,75 % pro Transaktion. Die tatsächliche Gebührenhöhe hängt bei myPOS unter anderem von der Businessaktivität des Händlers und der geographischen Lage seines Geschäftes ab.

Fazit

Wer nur einmalig ein EC-Cash-Gerät benötigt – zum Beispiel für eine spontane Messeveranstaltung – und auf einen Drucker zum Ausdruck von Papierbelegen wert legt, für den ist die Kurzzeitmiete preislich günstiger als der Kauf eines entsprechenden Gerätes mit integriertem Drucker. Wer keine Quittungen auf Papier benötigt, fährt immer günstiger eines der alternativen Kartenterminals zu kaufen statt ein klassisches Gerät zu mieten.

Schon bei dreimaliger Nutzung – zum Beispiel wenn Sie mehrere Messen im Jahr besuchen oder jedes Jahr auf einem Weihnachtsmarkt verkaufen – ist der Kauf eines alternativen Kartenterminals mit integriertem Drucker stets günstiger als die Kurzzeitmiete eines Gerätes der traditionellen Hersteller.

Grundsätzlich sollte sich aber jeder überlegen, ob er den Papierkram bei der Kurzzeitmiete in Kauf nehmen möchte; selbst wenn das Mieten preislich günstiger wäre, als die Nutzung einer Komplett-Lösung, bei der man das EC-Cash-Gerät kaufen muss.