Auch auf Märkten oder Messen können Händler Zahlungen mit EC- und Kreditkarten annehmen – über Smartphone oder Tablet.
Die Einstiegskosten für den dazu erforderlichen mobilen Kartenleser sind gering und Fixkosten gibt es in der Regel keine. Lediglich für tatsächlich getätigte Karten-Transaktionen fallen normalerweise Gebühren an.
Voraussetzungen für mobile Kartenzahlungen
Damit Händler ihren Kunden auch auf Märkten, Messen oder etwa Festivals die Zahlung per EC- oder Kreditkarte anbieten können, benötigt man ein Smartphone oder Tablet, ein mobiles Kartenlesegerät und einen Anbieter, der die Zahlung im Hintergrund abwickelt. Häufig organisiert der Kartenlesegerät-Anbieter auch die Zahlungsabwicklung.
Die Integration des mobilen Kartenlesegerätes ist schnell erledigt. Man muss zunächst eine Zahlungsabwicklungs-App auf seinem Smartphone oder Tablet (iOS oder Android) installieren und anschließend Smartphone oder Tablet mit dem EC-Kartenlesegerät verbinden – in der Regel über Bluetooth.
Um die Kartenzahlung eines Kunden zu bestätigen, muss sich die installierte Zahlungsabwicklungs-App mit dem Internet verbinden. Das verwendete Smartphone oder Tablet muss also entweder über die mobile Daten-Verbindung (3G/ 4G) oder ein WLAN-Netz online sein.
Mobile Kartenlesegeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wer viele Karten-Umsätze hat und keinen Zugang zum Stromnetz, sollte darauf achten, ein Kartenlesegerät mit langer Akkulaufzeit zu kaufen. Die Angaben der Hersteller reichen von 100 bis 500 Transaktionen, die mit einem voll geladenen Akku durchführbar sein sollen.
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So funktioniert die mobile Kartenzahlung
Nachdem der Kauf-Betrag in der App eingegeben und Kartenzahlung als Zahlungsart ausgewählt wurde, muss die Karte des Kunden in das Lesegerät gesteckt werden. Sind die Kartendaten nicht auf dem Chip, sondern auf dem Magnetstreifen gespeichert, zieht man die Karte durch den entsprechenden Schlitz am Lesegerät.
Anschließend muss der Kunde die Abbuchung durch Eingabe seiner PIN auf dem Kartenleser oder eine Unterschrift auf dem Smartphone genehmigen – je nachdem welche Bestätigungsart die jeweilige Karte verlangt.
Ist bei der EC- oder Kreditkarte des Kunden die Kontaktlos-Bezahl-Funktion aktiviert, ist die Zahlung noch einfacher. Hier muss die Karte nur dicht an das Kartenlesegerät gehalten werden. Bei Beträgen bis zu 25 € (Sparkassen-girocard, Mastercard) beziehungsweise bis zu 50 € (Visa) ist normalerweise weder die Eingabe der PIN noch eine Unterschrift erforderlich.
Wer bietet mobile Kartenlesegeräte an?
Es gibt verschiedene Anbieter für mobile EC-Kartenlesegeräte, die im Zusammenspiel mit einem iPhone, iPad oder entsprechenden Android-Geräten funktionieren.
In Deutschland teilen sich zwei Unternehmen die Marktführerschaft auf dem Gebiet der mobilen EC- und Kreditkartenzahlung. Eines der beiden Unternehmen ist SumUp, ein Fintech für app-gebundene Kartenzahlung. Der zweite große mobile Zahlungsdienstleister ist iZettle, der zu seinem Kartenleser iZettle Reader eine App mit vielen nützlichen Funktionen anbietet.
Auch der traditionelle Anbieter für Kartenlesegeräte Concardis hat eine mobile Lösung für das Smartphone im Programm.
Alle diese Anbieter verlangen für den Erwerb der Kartenlesegeräte einen Kaufpreis im zweistelligen Bereich und für jede Transaktion eine Gebühr. Für EC-Kartenzahlungen ist die Transaktionsgebühr um einiges niedriger als für Kreditkartenzahlungen. Fixkosten gibt es bei den mobilen Kartenzahlungs-Lösungen meistens keine.
In anderen Ländern gibt es wesentlich mehr Anbieter. In Großbritannien zum Beispiel hat PayPal mit Paypal Here eine eigene mobile Zahlungslösung auf dem Markt eingeführt. In Deutschland gibt es PayPal Here bis heute nicht.
Auch der Anbieter Square ist in Großbritannien äußerst aktiv. In Deutschland bietet Square jedoch nur eine Kassensystem-Software an, in die kein Kartenlesegerät integriert werden kann.
Mobile Kartenzahlungen können mit den beiden Anbietern PayPal und Square hierzulande also nicht abgewickelt werden.