QR-Codes haben viele Einsatzmöglichkeiten, aber wie kann man mit QR-Code bezahlen? Ist das in Deutschland überhaupt möglich?

Beginnen wir mit dem Ursprung der QR-Codes. Das QR steht für „Quick Response“, was auf Deutsch „schnelle Reaktion“ heißt. Der Name ist zugleich ein Markenzeichen und beschreibt eine Art Matrix-Barcode, der 1994 für die japanische Automobilindustrie entwickelt wurde.

Der QR-Code wird seither in vielen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel im Marketing und zum Informationsaustausch, aber seine Nutzung ist auch eine beliebte Methode, um mobile Zahlungen durchzuführen – vor allem in China.

Obwohl er ähnlich ist wie die linearen Barcodes (Strichcodes), die man von Produktverpackungen her kennt, hat der QR-Code vier wichtige Vorteile:

  • Er speichert ein großes Datenvolumen.
  • Er kann von einem Bildschirm aus gescannt werden, nicht nur von Papier.
  • Er kann auch dann gelesen werden, wenn ein Teil des Codes beschädigt ist.
  • Er ist sicherer, weil die Informationen verschlüsselt werden können.

QR-Code-Bedeutung

QR-Code ist die Abkürzung für „Quick Response Code“, ein Markenname für die beliebteste Art von 2D-Barcodes, die vom Smartphone eingelesen werden kann.

Wenn ein QR-Code gescannt wird, werden die horizontalen und vertikalen Muster der Matrix von der Software auf Ihrem Smartphone dekodiert und in eine Zeichenkette umgewandelt. Abhängig vom Befehl, den diese Zeichen auslösen, kann Ihr Telefon einen Browser-Link öffnen, Zahlungsinformationen bestätigen, die Geolokalisierung überprüfen und vieles mehr.

Merkmale von QR-Codes

Es gibt viele Varianten von ein- und zweidimensionalen Barcodes, von denen viele sehr ähnlich aussehen. Der QR-Code ist nur eines der zweidimensionalen Designs. Er ist allerdings der am häufigsten verwendete Code zum Scannen mit Smartphones.

Der QR-Code zeichnet sich durch drei kleine Quadrate aus, die sich in der linken unteren und oberen Ecke und in der rechten oberen Ecke befinden.

QR-Code für Wikipedia

Ein QR-Code, der Wikipedia aufruft.

Der gesamte Code hat eine quadratische Form, die aus einer Matrix von kleinen Quadraten besteht. Die Anzahl der kleinen Quadrate pro Seite kann variieren. Es können zum Beispiel 33 x 33 oder 177 x 177 sein.

Je weniger Felder, desto weniger Informationen enthält der Code. Umgekehrt bedeuten mehr Felder auch mehr Informationen. Da Letztere in zwei Richtungen vorliegen, können sie viel mehr Daten enthalten als ein eindimensionaler Barcode. Ein QR-Code aus 177 x 177 Feldern kann beispielsweise 4.296 Zeichen oder 23.648 Bit speichern.

Da ein QR-Code so viele Daten enthalten kann, ermöglicht er eine Verschlüsselung, die für die Zahlungsabwicklung nützlich ist.

Wie funktionieren QR-Code-Zahlungen?

Im Gegensatz zu linearen Barcodes, die nur von einem Laser-Barcodescanner vom Papier abgelesen werden können, ist es möglich, QR-Codes sowohl von einem Papier als auch von einem Bildschirm abzuscannen. Deshalb sehen Sie QR-Codes in einigen Onlineshops und Apps.

Um einen QR-Code zu verarbeiten, benötigen Sie eines der folgenden Geräte:

  • Smartphone oder Tablet mit integrierter Kamera
  • Barcodeleser, der QR-Codes scannen kann

Sowohl iPhones als auch Android-Smartphones können QR-Codes direkt über die Hauptkamera-App scannen, sofern diese Geräte die neueste iOS- beziehungsweise Android-Software verwenden.

Sie öffnen einfach die Kamera-App und richten das Objektiv der Kamera auf den QR-Code, womit dieser sofort erkannt wird und eine Push-Benachrichtigung geöffnet wird. Sie müssen diese dann noch antippen, um den entsprechenden Vorgang abzuschließen.

Die iPhone-Kamera erkennt und liest einen QR-Code schnell. Foto: Mobile Transaction

Noch vor wenigen Jahren war es notwendig, eine spezielle QR-Code-Scan-App (von denen es viele zur Auswahl gibt) auf Ihrem mobilen Gerät zu verwenden. Einige davon sind Kundenbindungs-Apps, in denen Ihre Zahlungskartendaten gespeichert werden können.

Bestimmte Bank- und Zahlungs-Apps können QR-Codes auch für Zahlungen oder Banküberweisungen verarbeiten.

QR-Zahlungen können auf eine der folgenden Arten abgewickelt werden:

1) Das Smartphone scannt den QR-Code des Empfängers.

Öffnen Sie die entsprechende App, die QR-Code-Zahlungen ermöglicht. Scannen Sie dann den Code, der an der Kasse des Ladens, auf einzelnen Produkten, der Website oder der Papierrechnung angezeigt wird, und bestätigen Sie bei Bedarf den Preis, bevor Sie auf Zahlen tippen. Angebote und Treuepunkte können möglicherweise über die App berücksichtigt werden, wenn es sich um eine filialspezifische App handelt.

Viele große Unternehmen haben einen QR-Code für Rechnungszahlungen auf ihren Rechnungen.

2) Der Händler scannt einen QR-Code vom Bildschirm Ihres Smartphones.

Wenn der gesamte Transaktionsbetrag an der Kasse im System des Einzelhändlers eingegeben ist, öffnen Sie die entsprechende Unternehmens- oder Zahlungs-App, die QR-Code-Zahlungen ermöglicht. Die App zeigt einen einzigartigen QR-Code an, der Ihre Kartendaten ausweist. Der Händler scannt diesen Code mit einem QR-Code-Scanner ein und schließt die Transaktion ab.

Barcodescanner für QR-Codes werden häufig bei Kundenbindungs-Apps und der Verifizierung von Tickets eingesetzt.

3) Zahlungen von App zu App.

Sowohl Sie als auch der Empfänger öffnen die entsprechende App, dann scannen Sie den einzigartigen QR-Code des Empfängers, der in seiner App angezeigt wird, durch Ihre eigene App. Sie bestätigen den zu zahlenden Betrag und tippen auf die entsprechende Schaltfläche, um die Zahlung zu tätigen.

QR-Code lesen

Den QR-Code einer App durch eine andere App lesen.

Vor einigen Jahren liefen QR-Code-Zahlungen wegen der langsameren Internetgeschwindigkeiten nicht sehr zügig ab, aber die Netzwerkverbindungen sind mittlerweile so schnell geworden, dass Zahlungen nun sofort verarbeitet werden.

Viele Smartphone-Nutzer lassen sich jedoch immer noch davon abschrecken, eine App öffnen und die Kamera exakt ausrichten zu müssen, um den QR-Code innerhalb der in der Zahlungs-App angezeigten quadratischen Umrandung zu erfassen.

Wie können Händler QR-Code-Zahlungen akzeptieren?

Es gibt verschiedene Arten, QR-Code-Zahlungen als Unternehmen zu akzeptieren, aber die Möglichkeiten sind in einigen Ländern begrenzt. In jedem Fall müssen Sie die Akzeptanz über dasjenige Zahlungsunternehmen einrichten, das den Service für die jeweilige mobile Wallet beziehungsweise App anbietet und den QR-Code verarbeitet.

In Brasilien bieten die Zahlungsunternehmen Cielo, PagSeguro und Mercado Pago QR-Zahlungen an, zum Beispiel durch die Anzeige des Codes auf einem intelligenten Kassen-Terminal-Bildschirm oder gedruckt für den Kunden zum Scannen.

Belgiens beliebteste Zahlungskarte, Bancontact, verfügt über eine mobile Wallet, mit der man QR-Code-Zahlungen sowohl online als auch im Geschäft leisten kann. Wenn Sie in Belgien ansässig sind, ist Bancontact daher Ihr Ansprechpartner, um Zahlungen per QR-Code akzeptieren zu können.

In den Niederlanden ermöglicht das Bezahlsystem iDEAL den Händlern, QR-Codes auf Kundenbelegen zu generieren, im Geschäft zu drucken und anzuzeigen, in Rechnungen aufzunehmen oder als Online-Zahlungsmethode anzubieten. Kunden können den jeweiligen Code über ihre Smartphonekamera, eine allgemeine QR-Scan-App, eine niederländische Banking-App oder die iDEAL-App scannen. Anschließend bestätigen Sie die Transaktion mit Ihrer mobilen Bank-Geheimnummer, über die Gesichtserkennungs-Funktion oder per Fingerabdruck.

Foto: iDEAL

iDEAL-QR-Code-Beleg in den Niederlanden

In den Niederlanden können Sie QR-Codes generieren und auf Belege drucken, damit Kunden ohne Warteschlange bezahlen können.

In Deutschland wird die Möglichkeit, Zahlungen über einen QR-Code abzuwickeln, vor allem chinesischen Touristen angeboten. So ermöglichen Concardis und Wirecard die Akzeptanz von QR-Code-Zahlungen in Verbindung mit dem Zahlungsdienstleister Alipay, da viele Chinesen diesen Anbieter nutzen.

Ein Versuch des Otto-Konzerns, über sein Mobile-Payment-Unternehmen Yapital die Zahlung mit QR-Codes in Deutschland zu verbreiten, war gescheitert.

Aber es tut sich etwas. Im Juni 2019 wurde bekannt, dass sich sechs Mobile-Payment-Zahlungsdienstleister zusammengeschlossen haben, um auf der Grundlage des QR-Code-Formates von Alipay, das mobile Bezahlen mit dieser Methode länderübergreifend zu vereinheitlichen. Die Mitglieder der QR-Code-Payment-Allianz sind die Zahlungsanbieter Bluecode, ePassi, Momo Pocket, Pagaqui, Pivo und Vipps, die teilweise auch in Deutschland aktiv sind.

Onlineshops können QR-Code-Zahlungen akzeptieren, sofern die Zahlungs-Schnittstelle oder die E-Commerce-Lösung dies unterstützt. So ermöglicht Stripe beispielsweise die Akzeptanz der QR-Codes von Alipay, Bancontact und WeChat auf der Checkout-Seite. Über den globalen Acquirer für Online- und Kassen-Zahlungen, Adyen, kann man QR-Codes von WeChat und Alipay sowohl online als auch im Geschäft akzeptieren.

Unternehmen, die genügend Kapital besitzen, um eine eigene App zu entwickeln, können das Einlesen von QR-Codes in ihre Anwendung einbauen, verbunden mit der Berücksichtigung von Treuepunkten und Kundendaten.