Deutschland bezahlt am liebsten mit EC-Karte und PIN. Nur jeder Dritte besitzt eine Kreditkarte – zum Einsatz kommt sie selten. Man kann ja fast überall mit EC-Karte zahlen. Modernere Bezahl-Technologien haben es vor diesem Hintergrund schwer.
Die Verbreitung von Apple Pay wird zusätzlich erschwert: Deutsche Banken bieten keine Debitkarten (Girocard) oder Kreditkarten an, die mit Apples Zahlungsmethode funktionieren.
Apple Pay in Deutschland: Nur mit ausländischen Karten
Zwar ist es möglich, mit Apple Pay in Deutschland zu zahlen. Aber nur, wenn man eine ausländische Debit- oder Kreditkarte hat, die Apple-Pay-fähig ist. Allein in Europa gibt es circa 15 Länder, in denen sich Banken befinden, die an Apple Pay teilnehmen.
Auch Kreditinstitute aus einigen Ländern des amerikanischen Kontinents und aus dem asiatisch-pazifischen Raum nehmen an Apple Pay teil; im Nahen Osten nur in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Wer eine Apple-Pay-fähige Debit- oder Kreditkarte aus einem dieser Länder besitzt, kann diese für Zahlungen an passenden Kartenterminals in Deutschland einsetzen. Aber längst nicht alle Banken der Teilnehmer-Länder bieten dort Apple-Pay-fähige Karten an.
Für die Verbreitung von Apple Pay sind nicht nur die Banken wichtig, sondern auch die Kreditkartenfirmen. Apple arbeitet bereits mit den Großen der Branche zusammen. Kooperationen bestehen zum Beispiel mit Visa, Mastercard, American Express und China Union Pay.
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Diese Geräte sind mit Apple Pay kompatibel
Apple Pay funktioniert mit dem iPhone SE, 6, 6 Plus, 6s, 6s Plus, 7, 7 Plus, 8, 8 Plus sowie mit dem iPhone X. Außerdem kann Apple Pay mit dem iPad mini 3, mini 4, Air 2, Pro und dem iPad der 5. Generation verwendet werden.
Bei der Apple Watch funktioniert Apple Pay mit der Apple Watch der 1. Generation und den Apple Watches der Series 1-3.
Über den Safari-Browser funktioniert Apple Pay auch beim MacBook Pro mit Touch ID und Mac-Modellen von 2012 oder später in Verbindung mit Apple-Pay-fähigen iPhones oder Apple Watches.
Transaktionen über die Wallet App
Der Kunde kann über die Wallet App seine Kartendaten speichern oder diese von seinem iTunes Account übernehmen. Die Daten werden nie auf dem Gerät selbst gespeichert und auch nicht an den Shop gesendet.
Zur Zahlung hält der Kunde sein iPhone nahe an das Kartenlesegerät, während er seinen Finger auf den Fingerabdruck-Sensor legt. Die erforderlichen Daten werden per NFC-Übertragung (Near Field Communication) übermittelt. Es muss also keine App geöffnet oder das Display entsperrt werden. Beim iPhone X kann man sich auch per Face ID authentifizieren oder statt dessen den persönlichen Code eingeben. Da die Apple Watch keinen Fingerabdruck-Sensor hat, kann es passieren, dass man hier einen Beleg unterschreiben muss.
Die erfolgreiche Abbuchung wird durch ein Vibrieren oder einen kurzen Ton bestätigt. Apple Pay speichert laut eigenen Angaben keine Daten über die Transaktionen. Im Moment sind in Deutschland Beträge bis zu 25 € ohne Eingabe einer PIN abbuchbar. Apple Pay ermöglicht auch die Retouren-Abwicklung mit entsprechenden Rückbuchungen.
Für die Transaktionen verlangt Apple Pay keine zusätzlichen Gebühren. Das heißt, dass pro Buchung dieselben Transaktionsgebühren anfallen, die bei Verwendung der mit Apple Pay gekoppelten Kreditkarte anfallen würden – im besten Fall ist die Zahlung also kostenlos.
Apple Pay für Händler
Um als Händler einen Verkauf über Apple-Pay abzuwickeln, muss man über einen Kartenleser verfügen, der kontaktlose Zahlungen akzeptiert. Wenn bereits kontaktlose Zahlungen etwa über Visa, Mastercard, American Express, Discover oder China Union Pay möglich sind, würden Zahlungen mit Apple Pay in der Regel ohne weitere System-Änderungen funktionieren, sagt Apple.
Wer noch keine kontaktlosen Zahlungen mit seinem Terminal durchführt, sollte sich an seinen Zahlungsanbieter wenden, um die Einrichtungsmöglichkeit von Apple Pay in Erfahrung zu bringen.
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Welche Kartenterminals unterstützen Apple Pay?
Von der Hardware aus betrachtet, sind alle NFC-tauglichen Kartenterminals mit Apple Pay kompatibel. Ob Apple Pay im konkret eingesetzten System als Zahlungsmethode mit ausländischen Karten in Deutschland funktioniert, haben wir in Bezug auf gängige Kartenlesegeräte und Zahlungsabwicklungs-Dienstleister recherchiert:
Das Kartenlesegerät iZettle Reader ist nicht nur NFC-fähig. Der von PayPal gekaufte Zahlungsanbieter iZettle wickelt auch Apple Pay ab.
Der Anbieter Concardis verspricht seinen Händlern, dass über alle aktuellen Concardis-Kartenleser Apple-Pay-Zahlungen angenommen werden können.
Nicht verwunderlich, dass auch mit Orderbird Pay Zahlungen des internationalen Publikums mit Apple Pay möglich sind. Denn Orderbird nutzt Concardis sowohl zur Zahlungsabwicklung als auch dessen mobilen Kartenleser.
Über das SumUp Air Terminal können ebenfalls NFC-Zahlungen mit Apple Pay getätigt werden.
Auch der Zahlungsdienstleister Comtelmedia bietet Kartenterminals mit Apple Pay als Zahlungsmethode an.